BMW typische Dynamik gewährleistet: Erste technische Details zum Antriebssystem des BMW i Hydrogen NEXT – Entwicklungskooperation mit Toyota Motor Corporation wird fortgesetzt TechnologieDie Entwicklung alternativer Antriebstechnologien hat für die BMW Group höchste Priorität. Der Premium-Automobilhersteller gewährt erste virtuelle Einblicke in das Antriebssystem des BMW i Hydrogen NEXT und bekräftigt damit seinen Anspruch, einen durchdachten und konsequenten Weg zur emissionsfreien Mobilität zu beschreiten. Dieser Ansatz beinhaltet im Rahmen der „Power of Choice“-Strategie des Unternehmens auch die sorgfältige Berücksichtigung unterschiedlicher Markt- und Kundenanforderungen. Kundenorientierung und die dafür notwendige Flexibilität sind essenziell, um nachhaltiger Mobilität weltweit zum Durchbruch zu verhelfen. Klaus Fröhlich, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Forschung und Entwicklung (hier klicken, um das Videostatement anzusehen): „Wir sind davon überzeugt, dass künftig verschiedene alternative Antriebe nebeneinander existieren werden, da es keine einheitliche Lösung gibt, die alle weltweiten Mobilitätsanforderungen der Kunden abdeckt. Die Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie könnte sich langfristig zur vierten Säule unseres Antriebsportfolios entwickeln. Besonders die Oberklasse-Modelle unserer äußerst beliebten X-Familie bieten sich hierfür an.“ Die BMW Group arbeitet seit 2013 mit der Toyota Motor Corporation im Bereich der Brennstoffzellen-Technologie zusammen. Zukunftsperspektiven der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie: Obwohl die BMW Group vom langfristigen Potenzial des Brennstoffzellenantriebs überzeugt ist, wird es noch einige Zeit dauern, bis das Unternehmen seinen Kunden ein Serienfahrzeug mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie anbieten kann. Dies liegt vor allem daran, dass die Rahmenbedingungen noch nicht gegeben sind. „Aus unserer Sicht muss Wasserstoff als Energieträger zunächst mithilfe von Ökostrom in ausreichenden Mengen zu wettbewerbsfähigen Preisen produziert werden. Wasserstoff wird dann vor allem in Anwendungen zum Einsatz kommen, die nicht direkt elektrifiziert werden können, wie beispielsweise im Schwerlastfernverkehr“, sagte Klaus Fröhlich. Auch die dafür notwendige Infrastruktur, beispielsweise ein europaweites, flächendeckendes Netz an Wasserstofftankstellen, fehlt derzeit noch. Die BMW Group treibt jedoch ihre Entwicklungsarbeit im Bereich der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie konsequent voran. Das Unternehmen nutzt die Zeit bis zum Aufbau der Infrastruktur und der Versorgung mit nachhaltig produziertem Wasserstoff, um die Herstellungskosten des Antriebssystems deutlich zu senken. Die BMW Group bringt bereits heute batterieelektrische Fahrzeuge mit nachhaltiger Energie auf den Markt und wird ihren Kunden schon bald ein breites Angebot an elektrifizierten Fahrzeugen anbieten. Bis 2023 sollen insgesamt 25 Modelle auf den Markt kommen, darunter mindestens zwölf mit vollelektrischem Antrieb. Erste technische Details zum Antrieb des BMW i Hydrogen NEXT. „Das Brennstoffzellensystem des Antriebs des BMW i Hydrogen NEXT erzeugt bis zu 125 kW (170 PS) elektrische Energie aus der chemischen Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff aus der Umgebungsluft“, erklärt Jürgen Guldner, Leiter Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie und Fahrzeugprojekte der BMW Group. Dabei entsteht ausschließlich Wasserdampf. Der unter der Brennstoffzelle befindliche elektrische Konverter passt das Spannungsniveau an das des Elektroantriebs und das der Spitzenleistungsbatterie an, die sowohl von Bremsenergie als auch von der Energie der Brennstoffzelle gespeist wird. Im Fahrzeug befinden sich außerdem zwei 700-bar-Tanks, die zusammen sechs Kilogramm Wasserstoff fassen. „Das garantiert eine hohe Reichweite unabhängig von den Wetterbedingungen“, so Guldner. „Und das Betanken dauert nur drei bis vier Minuten.“ Auch der eDrive der fünften Generation, der im BMW iX3 debütiert, ist vollständig in den BMW i Hydrogen NEXT integriert. Die über dem Elektromotor positionierte Spitzenleistungsbatterie sorgt für zusätzliche Dynamik beim Überholen oder Beschleunigen. Die Gesamtsystemleistung von 275 kW (374 PS) fördert die typische Fahrdynamik, für die BMW bekannt ist. Dieser wasserstoff- und brennstoffzellenbetriebene Elektroantrieb wird in einer Kleinserie auf Basis des aktuellen BMW X5 erprobt, die die BMW Group 2022 vorstellen wird. Ein Kundenangebot mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie wird die BMW Group frühestens in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts auf den Markt bringen, abhängig von den globalen Marktbedingungen und -anforderungen. Die Zusammenarbeit mit Toyota wird fortgesetzt. Um sicherzustellen, dass das Unternehmen bis zur zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts optimal auf die technologischen Anforderungen eines wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenfahrzeugs vorbereitet ist, arbeitet die BMW Group im Rahmen einer erfolgreichen Partnerschaft, die bis ins Jahr 2013 zurückreicht, mit der Toyota Motor Corporation zusammen. Die beiden Hersteller haben im Rahmen einer Produktentwicklungskooperation ihre Kräfte gebündelt, um an Brennstoffzellen-Antriebssystemen und skalierbaren, modularen Komponenten für wasserstoff- und brennstoffzellenbetriebene Fahrzeuge zu arbeiten. Im BMW i Hydrogen NEXT kommen Brennstoffzellen aus der Kooperation mit Toyota sowie ein von der BMW Group entwickelter Brennstoffzellenstack und ein Gesamtsystem zum Einsatz. Neben der Partnerschaft bei der Entwicklung und Industrialisierung der Brennstoffzellentechnologie für den Massenmarkt sind die beiden Unternehmen Gründungsmitglieder des Hydrogen Council. Seit 2017 sind zahlreiche weitere führende Unternehmen aus den Bereichen Energie, Transport und Industrie dem Hydrogen Council beigetreten, sodass dessen Mitgliederzahl auf über 80 angewachsen ist. Die BMW Group beteiligt sich am Forschungsprojekt BRYSON. Die Beteiligung der BMW Group am Forschungsprojekt BRYSON (Platzsparende Wasserstoffspeicher mit optimierter Nutzbarkeit) unterstreicht ihren Glauben an die Zukunftsfähigkeit und das Potenzial der Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie. Diese Allianz zwischen der BMW AG, der Hochschule München, der Leichtbauzentrum Sachsen GmbH, der Technischen Universität Dresden und der WELA Handelsgesellschaft mbH zielt auf die Entwicklung zukunftsweisender Hochdruck-Wasserstoffspeichertanks. Diese sollen so konzipiert sein, dass sie sich problemlos in zukünftige universelle Fahrzeugarchitekturen integrieren lassen. Ziel des Projekts ist die Entwicklung von Tanks in flacher Bauweise. Das auf dreieinhalb Jahre angelegte und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte Projekt trägt dazu bei, die Herstellungskosten von Wasserstofftanks für Brennstoffzellenfahrzeuge zu senken und sie so gegenüber batterieelektrischen Fahrzeugen konkurrenzfähig zu machen. Martin Tholund – Fotos BMW
Veröffentlichungszeit: 07.04.2020